Ton-Spielraum

Berührt werden - berühren - berührt sein



PädArT an Schulen 

Ich biete Pädagogisches Arbeiten am Ton an (kurz PädArT). Dabei begleite ich Kinder und Jugendliche im Umgang mit dem Material Ton. Dadurch werden Kinder und Jugendliche in der (Fein-)Motorik, in ihren Sprachfähigkeiten sowie in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung gefördert. Die Pädagogische Arbeit am Ton kann sowohl in der Einzelförderung als auch in Kleingruppen stattfinden. Ein eigener Ton-Raum oder ein Brennofen sind für diese Arbeit nicht notwendig.


Manche Kinder konnten wichtige Entwicklungsschritte nicht vollziehen. Besonders die letzten Jahre mit Schul- bzw. Kitaschließungen haben den Kindern und Jugendlichen sehr zugesetzt und manche Kinder zeigen heute Entwicklungsrückstände, nicht nur in der (Fein-)Motorik und in der Sprache, sondern besonders auch im sozialen und emotionalen Bereich. Mit Hilfe der pädagogisch begleiteten Arbeit am Ton können Kinder wirksam und freudvoll Entwicklungsschritte nachholen. Der Vorteil der Methode liegt darin, dass neue Erfahrungen direkt durch die Haptik (das Arbeiten der Hände mit dem Ton) auch im Körper verankert werden und daher besonders wirksam integriert werden können.

Durch die haptischen Erfahrungen, die am Ton gemacht werden, wird nicht nur die Motorik angeregt, sondern ebenso viele andere Bereiche angesprochen. So wirkt sich die Förderung der Handmotorik auch positiv auf die Sprachentwicklung aus.


Die begleitete Arbeit am Ton bietet außerdem die Möglichkeit, die soziale und emotionale Entwicklung nachhaltig zu fördern. Der Ton bietet unendliche Möglichkeiten, die eigenen Gefühle im Umgang mit dem Ton zu verarbeiten und auszudrücken.


Die Aussage: „Mit Ton kann jeder“ bedeutet, dass im Ton keine Fehler gemacht werden. Gefällt etwas nicht, kann es immer wieder verändert werden. Außerdem ist die Pädagogische Arbeit am Ton prozessorientiert: es geht nicht darum, ein konkretes Ergebnis in Ton zu erreichen, sondern um die gestalterische Arbeit mit dem Material, um es zu erleben. Es hat also keine Erwartungen an ein fertig brennbares Ergebnis. Dies bietet wiederum zusätzlich den großen Vorteil, dass kein Brennofen vor Ort vorhanden sein muss. Vielmehr wird der Prozess des Gestaltens der Kinder und Jugendlichen wertgeschätzt, sie können also ganz im Spüren sein. Auch nicht verbal Ausdrückbares kann im Ton ausgedrückt werden. Dabei sind alle Gefühle willkommen, egal ob sie gemeinhin negativ konnotiert sind (wie z.B. Wut) oder positiv (Freude). Das Kind fühlt sich gesehen und erfährt eine Wertschätzung seiner Person. Dies führt bei allen Kindern und besonders auch bei sonst eher zurückhaltenden oder schüchternen Kindern zu mehr Selbstwirksamkeit und Selbstbewusstsein.


Aber auch Aggressionen können in den Ton gegeben werden, ohne andere zu verletzen oder Dinge zu zerstören. Oft haben Kinder nicht gelernt, ihre Aggressionen oder ihre Wut auf eine Weise zu äußern, die andere nicht verletzt. Am Ton kann Wut ausgedrückt und für sich selbst und andere sichtbar gemacht werden. Vermeintlich destruktive Energien können in den Ton gegeben werden, ohne dass Dinge zerstört werden, sondern im Gegenteil, es kann mit dem Ton weiter gearbeitet werden. Kinder können so erfahren, dass alle Gefühle an sich richtig und wichtig sind. Am Ton erfahren sie einen neuen Weg, um auch vermeintlich negative oder destruktive Gefühle auszudrücken, ohne dass dies negative Konsequenzen nach sich zieht.
Durften diese Gefühle dann endlich einmal bewertungsfrei gezeigt werden, setzt bei den Kindern oft eine Phase der großen Entspannung und Konzentration ein.


Auch Kinder, die scheinbar eine große innere Unruhe haben, beschäftigen sich meist sehr konzentriert und ausdauernd im Umgang mit dem Ton. Sie erfahren eine intensive Zeit der Entspannung, die auch noch nach der Zeit am Ton anhält.


In Kleingruppen kann besonders die soziale Kompetenz der Kinder gefördert werden. Bei der Pädagogischen Arbeit am Ton in einer Kleingruppe lernen die Kinder von- und miteinander. Einzelbedürfnisse müssen gegenüber Gruppenbedürfnissen ausgehandelt werden. Es kann voneinander gelernt werden („Wie hast du das gemacht?“) oder es kann ein gemeinsames Projekt geplant werden. Es kann die Erfahrung gemacht werden, dass jeder in der Gruppe gesehen wird. Gerade Kinder und Jugendliche, die sonst in Gruppen eher negative Aufmerksamkeit auf sich ziehen, können hier andere Erfahrungen machen. Auch Kinder oder Jugendliche, die sonst in einer Gruppe eher übersehen werden, können hier das Gefühl entwickeln, ein wichtiger Teil einer Gruppe zu sein.


Aus diesen Gründen bietet die Pädagogische Arbeit am Ton vielfältige Möglichkeiten, Kinder und Jugendliche nicht nur in der Aufarbeitung von Entwicklungsrückständen in einer freudvollen und nachhaltigen Art zu unterstützen, sondern bietet allen Kindern einen Raum, um sich zu entfalten und zu lernen. 




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